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Lipödem - Diagnose und Indikation

Ein umfassender Überblick
Wie kann Plastische Chirurgie betroffenen Patienten helfen?

Lipödem

Das Lipödem ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung, die vorwiegend Frauen betrifft und durch eine symmetrische Fettgewebsvermehrung an Beinen, Hüften und Armen gekennzeichnet ist. Es wird oft mit anderen Erkrankungen wie Adipositas oder Lymphödem verwechselt. Die genaue Ursache des Lipödems ist noch nicht vollständig geklärt, aber hormonelle Einflüsse und genetische Faktoren spielen eine bedeutende Rolle.

Wenden Sie sich an einen Experten

Wenden Sie sich beim Thema Liposuktion bei Lipödem an einen erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Unsere Mitglieder verfügen über fundierte Kenntnisse sowie jahrelange praktische Erfahrung und klären Sie gern über die Möglichkeiten auf.

Diagnose des Lipödems

Die Diagnose des Lipödems stellt eine Herausforderung dar, da es leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden kann. Eine sorgfältige klinische Untersuchung und eine detaillierte Anamnese sind entscheidend. Hierzu gibt es offizielle Leitlinien zur Behandlung eines Lipödems (SK S2k-Leitlinie 037-012) der Arbeitsgruppe Lipödem der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie.

Untersuchung

Die Untersuchung beinhaltet die Inspektion und das Abtasten der betroffenen Körperstellen. Typische Merkmale des Lipödems sind:

    • Symmetrische Fettansammlungen an Beinen und/oder Armen, meist mit einer klaren Abgrenzung zu Füßen und Händen.
    • Schmerzen und Druckempfindlichkeit im Fettgewebe.
    • Eine erhöhte Neigung zu Blutergüssen bei kleineren Verletzungen.
    • Keine oder nur geringe Besserung durch Gewichtsreduktion.

Anamnese

Eine gründliche Anamnese ist entscheidend, um den Verlauf und die Auslöser einer Krankheit zu erfassen. Fragen zur familiären Vorgeschichte, zum Beginn der Symptome (häufig während hormoneller Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause) und zum Lebensstil spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Bildgebende Verfahren

Diagnoseverfahren wie Ultraschall, MRT oder CT können helfen, andere Krankheiten auszuschließen. Sie zeigen oft eine Zunahme des Unterhautfettgewebes und teilweise Ödeme.

Stadien des Lipödems

In vielen Unterlagen finden Sie eine Aufteilung des Lipödems in in verschiedene Stadien. Wichtig ist hierbei, dass die Stadieneinteilung nicht als Maß der Schwere der Erkrankung darstellt. Zudem ist keine offiziell fest definierte Einteilung vorgenommen. In den häufigen Fällen wir wie folgt unterschieden:
StadiumAnzeichen
Stadium IGlatte Hautoberfläche mit gleichmäßig verteilt verdicktem Unterhautfettgewebe.
Stadium IIUnebenheiten und Dellenbildung der Hautoberfläche, unregelmäßige Knoten im Fettgewebe.
Stadium IIIDeutliche Verformungen und Verhärtungen, große, deformierende Fettlappen.
Stadium IVEntwicklung eines Lipolymphödems durch zusätzliche Lymphabflussstörungen.

Indikation und Behandlung

Die Indikation zur Behandlung des Lipödems richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und den Beschwerden der Patientin. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Lebensqualität verbessern.

Wie amerikanische und deutsche Studien beweisen, muss die Therapie eines Lipödems unterschiedlichen Ansätze haben:

  • Gewichtsreduktion
  • Verbesserung der Ernährungsprinzipien
  • Reduktion des Entzündungsgeschehens
  • Verbesserung des Abstroms der Giftstoffe, die durch die Entzündung entstehen
  • Kosmetische Formverbesserung der Ober- und Unterschenkel durch die Liposuktion.

Konservative Therapie

Konservative Maßnahmen sind oft die erste Wahl und umfassen:

  • Kompressionsbehandlung: Tragen von Kompressionsstrümpfen oder -hosen zur Reduktion von Schwellungen und Ödemen.
  • Manuelle Lymphdrainage: Spezielle Massagetechnik zur Förderung des Lymphabflusses und Reduktion von Ödemen.
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit und Unterstützung des Lymphabflusses.
  • Ernährungsberatung: Hilfe zur Gewichtsreduktion und Ernährungsumstellung, obwohl eine Diät allein das Lipödem nicht heilen kann.
  • Komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE): mulitmodales Therapiekonzept, welches manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Bewegungstherapie, Hautpflege und Selbstmanagement kombiniert

Für diese Maßnahmen sind z. B. Ernährungsberater, Physiotherapeuten und Fachärzte für Dermatologie zuständig.

Chirurgische Therapie

Bei fortgeschrittenem Lipödem oder unzureichendem Ansprechen auf konservative Maßnahmen kann eine chirurgische Therapie in Betracht gezogen werden, welche durch den Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchgeführt wird:

  • Liposuktion: Entfernung des überschüssigen Fettgewebes durch Fettabsaugung. Dies kann eine deutliche Verbesserung der Symptome und der Lebensqualität bewirken.
  • Dermolipektomie: Entfernung überschüssiger Haut und Fettgewebe bei sehr fortgeschrittenem Lipödem.

Liposuktion bei Lipödem

Die Liposuktion ist eine der effektivsten chirurgischen Methoden zur Behandlung des Lipödems. Sie beinhaltet die gezielte Absaugung des krankhaft vermehrten Fettgewebes, das sich typischerweise an den Beinen, Hüften oder Armen ansammelt. Durch die Entfernung dieses Fettgewebes können die Beschwerden der Patientinnen, wie Schmerzen und Schwellungen, deutlich reduziert werden. Die Verbesserung der Körperkontur trägt auch dazu bei, das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern.

Obwohl die Liposuktion bei Lipödem keine Heilung der Erkrankung bewirkt, kann sie erheblich zur Linderung der Symptome und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Sie stellt eine wertvolle Option dar, insbesondere für Patientinnen, bei denen konservative Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg zeigen.

Prozess der Liposuktion

Vor der Durchführung einer Liposuktion ist eine ausführliche Diagnostik und Beratung erforderlich. Der Eingriff selbst wird in der Regel unter Vollnarkose oder Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf durchgeführt. Dabei werden feine Kanülen über kleine Hautschnitte in das Unterhautfettgewebe eingeführt, um das überschüssige Fettgewebe abzusaugen. Moderne Techniken, wie die wasserstrahlassistierte Liposuktion oder die vibrationsassistierte Liposuktion, ermöglichen eine schonende und präzise Entfernung des Fettgewebes.

Nachsorge und Heilungsprozess

Nach einer Liposuktion ist eine sorgfältige Nachsorge entscheidend. Patientinnen sollten mehrere Wochen Kompressionskleidung tragen, um Heilung und Schwellungen zu minimieren. Dies sollte mit manueller Lymphdrainage, Hautpflege und gezielten Bewegungsübungen kombiniert werden.

Ob das Tragen einer flachgestrickten oder rundgestrickten Kompressionsbekleidung für Sie sinnvoller ist, wird im Einzelfall entschieden, da dies abhängig vom Einzelfall ist (z. B. bestand zusätzlich ein sekundäres Lymphödem, etc.).

Regelmäßige Kontrolltermine und Lymphdrainage-Therapien helfen, den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen.

Dermolipektomie

Die Dermolipektomie ist eine chirurgische Methode zur Behandlung des fortgeschrittenen Lipödems, bei dem überschüssige Haut und Fettgewebe entfernt werden. Dieser Eingriff wird oft in Erwägung gezogen, wenn eine Liposuktion allein nicht ausreicht, um die gewünschte Verbesserung der Symptome und der Lebensqualität zu erzielen.

Prozess der Dermolipektomie

Vor der Durchführung einer Dermolipektomie erfolgt eine ausführliche Diagnostik und Beratung durch einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Während des Eingriffs, der meist unter Vollnarkose durchgeführt wird, werden die überschüssige Haut und das darunter liegende Fettgewebe chirurgisch entfernt. Die Schnitte werden so gesetzt, dass die Narben möglichst unauffällig bleiben und die natürliche Körperkontur wiederhergestellt wird.

Nachsorge und Heilungsprozess

Die Nachsorge nach einer Dermolipektomie ist von großer Bedeutung, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden. Patientinnen sollten für mehrere Wochen Kompressionskleidung tragen, um die Heilung zu fördern und Schwellungen zu minimieren. Regelmäßige Kontrolltermine und Lymphdrainage-Therapien sind hilfreich, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Diese chirurgische Methode kann erheblich zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen, insbesondere für Patientinnen, bei denen konservative Maßnahmen und Liposuktion allein nicht ausreichend waren. Die Dermolipektomie bietet die Möglichkeit, das äußere Erscheinungsbild deutlich zu verbessern und die körperlichen Beschwerden zu lindern.

Mehr Informationen zu Straffungsoperationen unter

Fazit und Zusammenfassung

Die Diagnose und Behandlung des Lipödems erfordern oft ein interdisziplinäres Vorgehen und eine individuelle Anpassung der Therapie an die Bedürfnisse der Patientin. Eine frühzeitige Erkennung und adäquate Behandlung können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Lebensqualität erheblich verbessern. Patientinnen sollten sich umfassend informieren und gemeinsam mit ihren Behandlern die besten Therapieoptionen auswählen.

Ist eine chirurgische Therapie gewünscht,  sinnvoll oder angeraten, so ist der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie der richtige Ansprechpartner.

Fragen & Antworten zum Fettabsaugen

Wenn Patientinnen den Verdacht auf ein Lipödem haben, sollten sie einen Facharzt für Venenheilkunde (Phlebologie), einen Gefäßspezialisten oder einen Lymphologen konsultieren. Zusätzlich gibt es einige Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie, die sich auf die Diagnose und Behandlung des Lipödems spezialisiert haben.

Der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie kann bei der chirurgischen Therapie weiterhelfen.

Adipositas:

Im Unterschied zu Lipödem und Lipohypertrophie ist Adipositas eine symmetrische Fettspeicherung ohne Schmerzen und kann durch Diäten beeinflusst werden.

Lipohypertrophie:

Lipohypertrophie ähnelt dem Lipödem durch die ungleichmäßige Fettverteilung an Armen und Beinen bei Frauen, unterscheidet sich jedoch klinisch durch das Fehlen von Beschwerden.

Lipödem

Das Lipödem ist eine schmerzhafte und ungleichmäßige Fettgewebsvermehrung an Armen und Beinen, während Hände, Füße, Kopf und Hals unbetroffen sind. Es betrifft fast nur Frauen, oft während hormoneller Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause. Männer können es bei Hormontherapien oder Leberzirrhose entwickeln.

Betroffene Bereiche schmerzen drückend, ziehend oder dumpf und sind berührungsempfindlich. Der plötzliche Stopp der Fettzunahme an Händen und Füßen führt zum Cuff-Phänomen und erhöhter Hämatomneigung. Ohne diese Beschwerden handelt es sich meist um eine Lipohypertrophie.

Lymphödem:

Entsteht jedoch überschüssiges Ultrafiltrat, das nicht mehr vom Lymphsystem abtransportiert werden kann, bildet sich ein Ödem. Abhängig von der Ursache kann dieses eiweißreich oder eiweißarm sein und entweder lokal oder generalisiert auftreten.

Die Gründe sind vielschichtig. Das Lymphsystem kann krankhaft verändert oder überlastet sein.

Das Lymphsystem spielt eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr und der Reinigung des Blutes. Zusammen mit Niere, Leber und Milz fungiert es als Kläranlage des Körpers. Aus den Blutkapillaren wird ein Ultrafiltrat erzeugt, bekannt als interstitielle Flüssigkeit, die abgestorbene Blut- und Gewebeteile, Viren, Bakterien, Parasiten sowie feste Partikel wie Staub, Farben, Tumorzellen, Triglyceride und Wasser enthält. In den Lymphknoten erfolgt die Eliminierung der schädlichen Bestandteile, und die gereinigte Flüssigkeit gelangt über die obere Hohlvene zurück ins Blutsystem. Toxine werden über den Darm ausgeschieden.

Eine dynamische Insuffizienz des Lymphsystems tritt auf, wenn zu viel Ultrafiltrat produziert wird, häufig aufgrund eines erhöhten Drucks im venösen Blutsystem. Dies kann durch chronische Venenerkrankungen (wie Krampfadern), Herzinsuffizienz, Nieren- oder Lebererkrankungen oder hormonelle Veränderungen während Schwangerschaft oder Menopause verursacht werden. In solchen Fällen ist das Ödem proteinarm.

Bei einer mechanischen Insuffizienz ist das Lymphgefäßsystem selbst beschädigt, wodurch die Filterfunktion beeinträchtigt ist und mehr Ultrafiltrat gebildet wird, als abtransportiert werden kann. Diese Ödeme sind proteinreich.

Über einen längeren Zeitraum kann sich eine Mischproblematik entwickeln, die zu einer chronisch-venös-lymphatischen Insuffizienz führen kann.

 

Um festzustellen, ob es sich um ein Lipödem handelt, ist eine Untersuchung bei einem Facharzt sinnvoll. Häufig treten folgende Symptome auf:

  • Asymmetrische Fettansammlung.
  • Berührungsempfindlichkeit.
  • Bewegungseinschränkungen.
  • Neigung zu Blutergüssen.
  • Spannungsgefühl und schwere Beine.
  • Kälteempfinden

Lipödem lässt sich nicht durch Training allein beseitigen. Jedoch kann regelmäßige körperliche Aktivität das Risiko eines schmerzhaften Lipo-Lymphödems verringern und Schwellungen in den Beinen lindern. Wir beraten Sie gerne zu Ihren individuellen Optionen.

Bei schwereren Fällen kann eine Liposuktion dauerhafte Erleichterung bringen.

Ja. Schmerzen sind das häufigste Symptom bei Lipödem und können von leichtem Druck bis zu starken, alltagsbeeinträchtigenden Schmerzen reichen, die meist in den betroffenen Bereichen auftreten, aber auch ausstrahlen können. Ursachen sind möglicherweise Entzündungen, Nervenreizungen oder Gewebedruck. Kälte, Wärme, Hormonschwankungen oder Stress können die Schmerzen verschlimmern. Viele Patienten beschreiben eine Zunahme der Schweregefühl im Laufe des Tages und brennende, ziehende Schmerzen nachts. Schmerzmittel, Kompressionstherapie und manuelle Lymphdrainage können oft Linderung bringen.

Bei einer ästhetischen Fettabsaugung muss nicht das gesamte Fett eines Areals abgesaugt werden. Bei einem Lipödem-Patienten wird wesentlich mehr Fettmenge abgesaugt. Grund dafür ist, dass man so viel krankhaftes Gewebe wie nur möglich entfernen muss.

Die Dauer des Ergebnisses hängt von vielen individuellen Faktoren ab (z. B. Lebensgewohnheiten, Ernährung, etc.).

Grundsätzlich gilt: Was entfernt ist, bleibt entfernt.

Allerdings kann es sein, dass die Behandlung wiederholt werden muss / kann (abhängig von Ihrer Veranlagung, individuellen Lebensgewohnheiten, begleitende Therapien, etc.). In vielen Fällen halten die Ergebnisse 8 bis 12 Jahre.

In den häufigsten Fällen ist die Operation eine Selbstzahlerleistung.

Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist eine Einzelfall-Entscheidung.

Der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) wertet aktuell die ersten Daten zu den Vor- und Nachteilen der Liposuktion (Fettabsaugung) im Vergleich zu einer alleinigen nichtoperativen Behandlung mit Lymphdrainage, Kompression und Bewegungstherapie durch die unabhängige wissenschaftliche Institution aus. Danach wird entschieden, ob eine Kostenübernahme ab Lipödem Stadium III unter bestimmten Bedingungen eine Krankenkassenleistung wird.

Im Dezember 2024 sollen die vollständigen Ergebnisse des 12-monatigen Nachbeobachtungszeitraums vorliegen (zur LIPLEG – Gemeinsamer Bundesausschuss (g-ba.de)).  

Die genaue Ursache ist bis heute noch unbekannt.

Das Lipödem, eine meist vererbte Krankheit, wird wahrscheinlich durch weibliche Hormone ausgelöst. Es verursacht eine unkontrollierte Vermehrung und Vergrößerung der Fettzellen in Armen, Gesäß und Beinen, führt zu Schmerzen und Spannungen und betrifft hauptsächlich Frauen.

Ein Lipödem kann zahlreiche Folgekrankheiten verursachen, etwa indem die chronische Fettverteilungsstörung die Psyche, Gelenke oder Muskulatur belastet.

Mögliche Begleiterkrankungen des Lipödems sind unter anderem:

  • Rücken- oder Knieschmerzen
  • Arthrose
  • Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto
  • Essstörungen
  • Depressionen

Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) ist eine spezialisierte Behandlungsmethode, die hauptsächlich bei Lymphödemen und Lipödemen angewendet wird. Ziel der Therapie ist es, die Schwellungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Die KPE besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Behandlungsmaßnahmen, die in zwei Phasen unterteilt sind: die Entstauungsphase und die Erhaltungsphase.

Entstauungsphase

In der Entstauungsphase steht die Reduktion der Schwellungen im Vordergrund. Diese Phase umfasst:

  • Manuelle Lymphdrainage (MLD): Eine spezielle Massagetechnik, bei der der Lymphfluss angeregt und die Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe reduziert werden.
  • Kompressionstherapie: Nach der Lymphdrainage wird das betroffene Gebiet bandagiert oder mit speziellen Kompressionsstrümpfen versorgt, um die Reduktion der Schwellung zu unterstützen und den Lymphabfluss zu fördern.
  • Hautpflege: Da die Haut bei Ödemen oft empfindlich ist, gehört eine sorgfältige Hautpflege zur KPE, um Infektionen und Hautschäden vorzubeugen.
  • Bewegungstherapie: Durch gezielte Übungen wird der Lymphfluss zusätzlich angeregt und die Muskulatur gestärkt, was auch langfristig zur Entstauung beiträgt.

Erhaltungsphase

Nach der Entstauungsphase folgt die Erhaltungsphase, die darauf abzielt, das erzielte Ergebnis zu stabilisieren und Rückfälle zu vermeiden.

Indikationen und Ziele der KPE

Die KPE wird hauptsächlich bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:

  • Lymphödem: Eine chronische Erkrankung, bei der es zu einer Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe kommt, meist in den Armen oder Beinen.
  • Lipödem: Eine Fettverteilungsstörung, die vor allem Frauen betrifft und oft mit Schmerzen und Schwellungen einhergeht.

Die Ziele der KPE sind:

  • Reduktion von Schwellungen und Schmerzen
  • Verbesserung der Beweglichkeit und Lebensqualität
  • Verhinderung von Komplikationen wie Infektionen und Hautschäden

Fazit

Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie ist eine effektive Methode zur Behandlung von Lymphödemen und Lipödemen. Durch die Kombination von manueller Lymphdrainage, Kompression, Hautpflege und Bewegungstherapie können Schwellungen reduziert und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessert werden. Langfristiger Erfolg erfordert jedoch eine kontinuierliche Anwendung und Anpassung der Therapie an die individuellen Bedürfnisse der Patienten.

Ratgeber & Beratungshilfen passend zu Lipödem

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Dr. med. Dietmar Scholz

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

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Dr. med. Helge Jens

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Präsident der DGÄPC