DGÄPC Statistik – Ästhetik Trends 2024
- Faltenunterspritzung und Botox
- mehr Patient*innen suchen Fachärzt*innen auf
- Oberlidlifting bleibt Liebling der Deutschen
- Unkenntnis über Qualifikation des Arztes immer noch hoch
- Mehrheit der unter 30-Jährigen pro Kennzeichnungspflicht in den Sozialen Medien
Köln, 19.07. 2024. Bereits seit 16 Jahren gilt die DGÄPC Statistik als wichtiger Indikator für die Erkennung von Trends und Tendenzen im Bereich der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie. Ein erster Blick in die derzeit noch laufende Patientenbefragung der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie lässt erste Trends für das Jahr 2024 erkennen.
Trends der beliebtesten Behandlungen 2024: Faltenunterspritzung & Botulinumtoxin-Behandlung steigen wieder an
Der weltweite Zuwachs bei Behandlungen mit Fillern und die ungebrochen starke Nachfrage für Botox-Injektionen machen sich in diesem Jahr bereits zum Sommer in den Zahlen der DGÄPC Statistik bemerkbar.
Nachdem es in den vergangenen Jahren zunächst zu einem Rückgang bei Faltenunterspritzungen und Behandlungen mit Botulinumtoxin A gekommen war, finden nun wieder deutlich mehr Patient*innen den Weg in die Praxen und Kliniken der niedergelassenen Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Für Dr. Helge Jens, den Präsidenten der DGÄPC, gibt es zwei mögliche Erklärungen: „Die zunehmende mediale kritische Berichtserstattung gegenüber Dumping- und Lockangeboten von Beautyketten in diesem Bereich sowie die Aufklärungsarbeit der seriösen Fachgesellschaften haben bei den Patient*innen für mehr Bewusstsein hinsichtlich der Arztwahl gesorgt. Zudem ist die Nachfrage für Behandlungen mit Botulinumtoxin A und Fillern in seiner Gesamtheit gestiegen.“
So liegen aktuell Behandlung mit Botulinumtoxin A mit 14,4%* auf Platz 2 bei den 18 – 80+ -Jährigen und Faltenunterspritzungen mit 14,1%* auf Platz 3. Spitzenreiter bleibt nach wie vor die Oberlidstraffung.
Unkenntnis über Qualifikation des Arztes immer noch hoch
Wenngleich die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken sind, sind die Werte bei der Unkenntnis über die Qualifikation des behandelnden Arztes immer noch sehr hoch.
Zum aktuellen Zeitpunkt der Patientenbefragung sind sich 46,0 %* der unter 30-Jährigen im Unklaren darüber, wo der Unterschied zwischen einem Facharzt/einer Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie und selbsternannten Schönheitschirurg*innen, Expert*innen für Ästhetische Medizin und Beauty Docs liegt (2023 waren es 52,8 %). Hierbei handelt es sich um nicht geschützte, von jedem frei verwendbare Fantasietitel. Auch in der Gesamtzielgruppe von 18 – 80+ ist die Unkenntnis darüber mit 36,5%* noch relativ groß (45,1% in 2023).
Erhebungszeitraum geht noch bis Oktober 2024
Junge Menschen unter 30 pro Kennzeichnungspflicht in den Sozialen Medien
Seit geraumer Zeit setzen sich die drei großen Fachgesellschaften für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Deutschland DGPRÄC, VDÄPC und DGÄPC gemeinsam dafür ein, dass vor allem die junge, noch leicht zu beeinflussende Zielgruppe im Umgang mit Sozialen Medien geschützt wird. Gerade in den Praxen und Kliniken der Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie wurden auffällig viele junge Patient*innen mit realitätsfremden Wünschen vorstellig. Und auch die DGÄPC Statistiken der vergangenen vier Jahre bestätigen, dass der Umgang mit den Sozialen Medien enormen Einfluss auf das Selbstbild junger Menschen hat. Umso erfreulicher ist die Zahl der Patienten unter 30, die sich mittlerweile für eine Kennzeichnungspflicht von digital bearbeitetem Bildmaterial aussprechen. So wünschen sich 60,5%* eine solche, in der Gesamtzielgruppe sind es 50,8%*.
Erhebungszeitraum geht noch bis Oktober 2024
Eine gemeinsam eingereichte Petition, die eine gesetzliche Regelung für eine Kennzeichnungspflicht für digital bearbeitetes und KI-generiertes Bild- und Videomaterial in den Sozialen Medien sowie der Werbung in Deutschland fordert, wurde Anfang Juni im Bundestag beraten. Die Petition gilt als abgeschlossen und wurde nun den Bundesministerien für Justiz und für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Weiterbearbeitung überwiesen
Hintergrundinformationen zur jährlichen Patientenbefragung der DGÄPC:
Die Statistik der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie – kurz DGÄPC – ist eine der bundesweit größten Erhebungen der Interessen und Wünsche von Patienten*innen im Bereich Ästhetisch-Plastischer Behandlungen und Operationen, die sowohl eine medizinische Indikation zur Ursache haben oder rein ästhetischer Natur sind.
Bereits seit 16 Jahren führen die Mitglieder der DGÄPC diese Befragung unter ihren Patienten*innen durch. Der Zeitraum der Erhebung umfasst dabei jeweils ein Jahr.
Die DGÄPC Statistik 2024 mit allen Zahlen wird am 15.11.2024 veröffentlicht.
Die DGÄPC Statistik 2023 mit allen Zahlen finden Sie hier.